Dass die Pfäffiker Jodler bereit sind für ihren Auftritt, spürte man schon beim Einsingen. Dirigent und Chor wirkten ruhig und sicher. Die paar Ermahnungen wurden zur Kenntnis genommen und gleich umgesetzt, ohne dass Nervosität entstand. Man spürte: Heute könnte es klappen.
Dann der Auftritt in der Kirche in Wangen. Ein gewisses Raunen war zu vernehmen aus dem Publikum ob der Stattlichkeit des Chores und der Souveränität ihres Aufmarsches. Das Lied Sängerfründe
(Theres Aeberhard-Häusler) mag vielleicht nicht der grösste Ohrwurm sein, ist jedoch ein hervorragendes Wettlied und passt auf die Pfäffiker wie zugeschnitten. Eine sehr gute Wahl!
Dann die Darbietung selbst: Ruhe und Sicherheit waren immer noch da, die beim Einsingen gemachten Ermahnungen waren noch präsent, und auch die gegenüber dem Einsinglokal ziemlich veränderte
Akustik liess dem Chor nichts anhaben. Der Vortrag gelang wirklich gut, ein richtiger Genuss bis zum Ende. Dann eine kurze Stille, grosser Applaus und wieder ein Raunen im Publikum. Und man
spürte: Heute könnte es geklappt haben. Aber wie sehen das die Juroren?
Das Resultat wird bei einem Fest bekanntlich erst am Sonntag bekanntgegeben, und es war ja erst Freitagabend. Es galt also noch abzuwarten. Dann am Sonntagmorgen die Nachricht vom Festgelände.
Und nun wusste man: Diesmal hat’s tatsächlich geklappt, es gab eine 1.
Eine lange Durststrecke haben sie hinter sich, 17 Jahre habe ich gehört, seit der letzten Eins. Sie sind ja schon lange guät zwag, die Pfäffiker. Aber irgendwie hat in den vergangenen Jahren da
oder dort immer wieder ein Quäntchen gefehlt. Umso mehr ist ihnen der jetzige Erfolg zu gönnen, insbesondere auch ihrem Dirigenten Peter Hippenmeyer, der ja den Chor erst vor wenigen Monaten
übernommen und ihn inzwischen schon erstaunlich geprägt hat. Herzliche Gratulation.
15. Juni 2018 von Beni Keller