Jodlerabend am Dreikönigstag


Dieser Saal bietet genügend Sitzplätze. Dieser Satz im gedruckten Programm der Baumer Jodler wurde ernsthaft auf die Probe gestellt. Etliche Zusatzbestuhlung musste mobilisiert werden, denn die Altlandenberg-Halle war an diesem Abend zum Bersten voll. Dabei hatte ich mir fast noch Sorgen gemacht, das Zugpferd im Programm - das Heimatchörli Luzern - könnte als Werbetrumpf vielleicht etwas zu wenig ausgespielt worden sein. Aber es kam anders, auch weil die Baumer als Garant für vergnügliche Jodlerabende weit herum bekannt sind.


Den gastgebenden Chelleländern ist es gelungen, ihren Bestand durch diverses "Jungholz" aufzuforsten. Und dieser Nachwuchs darf nicht nur mitsingen, man ist ihnen auch punkto Repertoire entgegengegangen und hat einige ihnen entsprechende Lieder ins Programm aufgenommen, die sie dann auch selbst inszenieren durften. Ich denke, das ist ein guter Weg, eine Jodelformation in die Zukunft zu führen.


Der Wermutstropfen bei den Baumern ist wohl, dass ihre junge und hoffnungsvolle Dirigentin Isabelle Wolfensberger den Klub aus geografischen Gründen verlässt. Gerade nach den gelungenen Darbietungen der Chelleländer unter ihrer Leitung an diesem Abend ist die Wehmut des Chors nachvollziehbar. Dieser darf sich allerdings zuversichtlich auf die Suche nach einer Nachfolgerin machen, sind doch die Baumer für einen Dirigenten ein durchaus attraktiver Chor.


Das Heimatchörli Luzern ist nicht erst seit seiner Mitwirkung an Göläs Urchig Projekt bekannt. Dieser reine Frauen-Jodelchor singt nicht nur hochklassig, er versteht es auch, seine Darbietungen unterhaltend zu präsentieren - Konzertieren heisst eben auch (und manchmal vor allem) Unterhalten. Entsprechend ist das Repertoire weniger durch Pathos, sondern vielmehr durch Lebensfreude geprägt. Ergänzt durch komödiantische und tänzerische Einlagen wirkt ihr Auftreten sehr lebensecht und authentisch. Ich freue mich schon, sie wieder einmal zu erleben. Ein gute Gelegenheit dazu gäbe es ja an ihrem Jubiläumskonzert am 12. Mai im KKL Luzern.

06. Januar 2018 von Beni Keller